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01.10.2012

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Treffpunkt für alle, die mit der Teilenummer 857 etwas anfangen können

Fuhrpark ... einst und jetzt

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Angefangen hat alles mit einem Simca 1301 Spezial in silbermetallic. Wie ich auf den gekommen bin? Nun, ein Kollege, mit dem ich damals "um die Häuser" gezogen bin, fuhr einen 1301 Spezial in rot und ich fühlte mich als Beifahrer in dem Fahrzeug sehr wohl. Zudem war dieses Fahrzeug eines der ersten, bei denen sich die Rückenlehnen komplett umlegen ließen, was eine durchgehende, ebene Liegefläche ergab. Ein zur damaligen Zeit nicht zu verachtendes Merkmal der "Serienausstattung" *pfeif*.

Den Wagen habe ich mit besagtem Kollegen bei regnerischem Wetter in DU besichtigt, für gut befunden und nach Hause geholt. Dort angekommen wurde das Fahrzeug ein paar Tage später bei besserem Wetter erst einmal genauer untersucht. Beim Druck auf die Bodenmatten ergab sich ein leicht quatschendes Geräusch, was auf Wassereinbruch wegen eines durchgerosteten Bodenblechs zurückzuführen war. (Das kommt davon, wenn man aufgrund der Nässe nicht unter das Fahrzeug schaut.) Na ja, nicht so schlimm, da ein Nachbar im Klimaanlagenbau tätig war und mir entsprechend zugerichtete Alu-Bleche mitbringen konnte. Die wurden dann mit Pop-Nieten unter dem Auto angebracht und mit Unterbodenschutz versiegelt.

Silbermetallic war nun nicht unbedingt die Farbe, die ich mir vorstellte, aber wozu gab es DIY-Lackierbetriebe. Als Farbe hatte ich mir das Porsche-Gelb von 1973 ausgesucht. Doch bevor der neue Lack aufgetragen werden konnte, mußte der alte runter. Also war Handarbeit angesagt: Schleifen, Schleifen, Schleifen, .... . Schlußendlich stand der Wagen in der gewünschten Farbe da, allerdings war der Lackierer wohl traurig während der Arbeit: der Lack zeigte an einigen Stellen Tränen und Läufer. Aber egal: es war der erste eigene Wagen!

Wieder zu Hause angekomme, strahlte außen alles in der neuen Farbe, aber innen glänzte es immer noch silbermetallic. Somit war auch hier Handarbeit angesagt, um die lackierten Metallteile in der neuen Farbe zu gestalten. Schließlich war auch das geschafft.

Für den anstehenden TÜV-Termin mußten die angerosteten Frontscheinwerfer erneuert werden. Es standen H4-Scheinwerfer zur Auswahl, und so bekam der Wagen diese verpaßt. Alles war bereit für den großen Auftritt. Mit klopfendem Herzen gings zur Prüfanlage.

Wohlwollend wurden die neuen Scheinwerfer zur Kenntnis genommen und auch die Bremsen machten einen guten Eindruck. Doch dann gings an den Unterboden. Der als Versiegelung aufgetragene Unterbodenschutz kam gar nicht gut, dementsprechend auch die sorgfältig verarbeiteten Alu-Bleche. Und der Prüfer kannte keine Gnade. Endergebnis: Keine Plakette.

Was tun? Nicht gerade wenig Geld in Lackierung und Ersatzteile versenkt. Nicht auszuschließende weitere Kosten, um das Fahrzeug zulassungsfähig zu gestalten. Also Notbremse gezogen und den Wagen vom TÜV-Gelände direkt auf den nebenan gelegenen Schrottplatz verbracht. So endete der Traum vom ersten eigenen Auto mit Schrecken. Wie sagte schon einer meiner Lehrer so treffend: "Lehrgeld ist das Geld, das man zahlt!"

Aber ausgeträumt war der Traum noch nicht ....

... zweiter Anlauf

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Alles noch einmal zurück auf Anfang: Angefangen hat es mit einem Simca, diesmal mit einem 1501 Spezial in hellblaumetallic. Zur Sicherheit wurde das Fahrzeug diesmal bei einem Händler gekauft, einem ehemaligen BMW-Händler in OB, der auf Simca umgesattelt hatte. Der Chef fuhr einen Glas V8, ein Fahrzeug, das mich schon damals beeindruckt hat.

Vorteilhaft waren die kurzen Wege, denn die Werkstatt konnte ich gut zu Fuß erreichen. Weiterer Pluspunkt war die nebenan gelegene freie Tankstelle, wo zu damaliger Zeit das Super zu 56 Pfennig/Liter angeboten wurde. Mit 50,00 DM am Wochenende volltanken und man hatte immer noch Geld für die Disco übrig. Heute sind die Wertigkeiten sowohl in die eine als auch in die andere Richtung erheblich verschoben.

Während seines Autolebens in meiner Obhut entpuppte sich das Gefährt als wahres Sparwunder. Was ich am Verbrauch einsparen konnte, ging in Reparaturen doppelt und dreifach drauf. Mußte ich einen Monat mal nicht in die Werkstatt, waren die Kosten bei den anstehenden Werkstattaufenthalten im nächsten Monat zumindest doppelt so hoch. Auf die Laufzeit gesehen hat mich das Fahrzeug u. a. mehr Wasserpumpen und Synchronringe gekostet, als Sprit.

Extrem lustig waren auch die Sicherungen mit freiliegendem Sicherungsdraht, von denen es fürs ganze Auto drei Stück gab. Die Autoelektrik war jedenfalls ein Fall für sich: Plus an Masse war nicht gerade das, was man von deutschen Autos gewohnt war.

Und natürlich mußte das erste Kfz-Kennzeichen auch mit den Initialen des Halters ausgestattet sein.

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... der Nachfolger

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Irgendwann war mir das "Sparauto" dann zuviel und es mußte etwas anderes her. Auf dem Weg zu meinem Simca-Händler war ich immer an einer Ford-Werkstatt vorbeigekommen. Der Eingang zur Werkstatt lag an der Hauptstraße, an der auch mein Simca-Händler seinen Betrieb hatte, allerdings in entgegengesetzter Richtung. So ergab es sich nicht, daß ich dort mal einen Blick hineinwerfen konnte. Eines Tages aber hatte die lange Mauer des ehemaligen Fabrikgeländes ein Loch und in dem tat sich der Zugang zu einem Verkaufsraum für Gebrauchtfahrzeuge auf. Was lag also näher, als dort einmal vorbeizuschauen. Nun, beim Schauen blieb es nicht lange und so gehörte mir nach kurzer Verhandlung ein gelb-schwarzes Coupè mit Vinyldach, welches auf den Namen "Ford Taunus GXL" hörte.

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... und es hat "Rumms" gemacht

Nasse Straße, Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen sind eine äußerst ungünstige Gemengelage für einen hochmotivierten Twen. Diese Erfahrung mußte ich an einem dieser naßkalten Winterabende machen, als ich mich auf dem Weg zur Abendschule befand. Ampelkreuzung, links neben mir eine Straßenbahn, auf meiner Spur hinter der Kreuzung ein Möbelwagen. Wenn ich vor der Bahn am Möbelwagen vorbei sein wollte, mußte ich also Gas geben. Gesagt, getan und zuerst ging auch noch alles gut. Doch dann der Spurwechsel und das Unglück nahm seinen Lauf.

Natürlich brach der Wagen aus und natürlich habe ich ihn beim Gegenlenken nicht mehr einfangen können. Das Heck überholte mich und mit der Breitseite ging es auf den LKW zu. Die linke hintere Ecke des Kofferaufbaus bohrte sich hinter dem Fahrersitz in meinen Wagen und hat die Karosserie meines Wagens erheblich gestaucht. Nach Schadensaufnahme durch die Polizei und dem sonstigen Versicherungskram bin ich dann mit dem waidwunden Fahrzeug Richtung Heimat gefahren. Am nächsten Tag zu einem befreundeten "Schrauber" auf den Hof. Bestandsaufnahme: Totalschaden.

Wie es die Fügung so wollte, hatte der gerade einen Gebrauchten auf dem Hof stehen, den er mir für "kleines Geld" überlassen konnte. Einen Ford Taunus 1300, der dringend Zuwendung brauchte.

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... "Harlekin" selbstgemacht

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Von der Grundfarbe her war die 2-türige Limousine dunkelgrün. Auf der Motorhaube prangte ein Riesenaufkleber in rot-schwarz-weiß aus irgendeinem Ski-Gebiet, den schon einmal jemand versucht hatte, zu entfernen. Mit mäßigem Erfolg, denn an den nun freigelegten Stellen hatte sich bereits eine respektable Rostschicht gebildet. Von "Flugrost" konnte da nicht mehr die Rede sein.

Beim Einparken muß urplötzlich eine Straßenlaterne angerannt gekommen sein und sich mit voller Wucht gegen die rückwärtige Stoßstange sowie den Kofferraumdeckel geworfen haben. Entsprechende Kampfspuren waren unübersehbar.

Ein besonders trauriges Kapitel bildeten die Türen. Im Sommer hätte man sie noch als "durchgängige Belüftung" charakterisiert, aber jetzt? Mit etwas Fingerspitzengefühl war es möglich, sich, von oben und unten nähernd, in der Mitte der Tür die Hand zu geben. So groß waren die dort vorhandenen Lüftungsöffnungen.

Um die Kotflügel vorne stand es auch nicht zum besten. Lackabplatzungen und Roststellen machten sich dort, wie auch an anderen Teilen der Karosserie, breit.

Kurz und gut, es mußte was geschehen. Schon damals kannte ich diverse Schrottplätze in der Umgebung und so hatte ich nach einigen Stunden die benötigten Teile erworben (zwei komplette Türen und den Kofferraumdeckel für 200,00 DM) und gleich vor Ort ausgetauscht. Das Ergebnis erinnerte stark an ein Fahrzeug aus einem ganz anderen Konzern.

Schon damals fand ich das "Baukastensystem" von Ford Klasse. Ich konnte aus dem Coupè viele Teile in die Limousine umbauen, die nicht zwingend bauartspezifisch waren (Türen aus einem Coupé passen nicht unbedingt auch in eine zweitürige Limousine). So wurde aus der Limo Typ "Kassengestell" innen die Ausstattungsvariante "GXL". Aber auch außen haben Veränderungen stattgefunden. Da die Vorderachse eigentlich nur mit zwei recht stabil dimensionierten Schrauben an der Karosserie befestigt war, wurde kurzerhand die komplette Vorderachse samt Radaufhängung aus dem Unfallwagen in die Limousine verfrachtet. Den samtweichen V6 hätte ich auch gerne umgebaut, aber leider paßte die Getriebeaufhängung nicht, so daß der kleine Reihenvierzylinder drinbleiben mußte.

Dieses Fahrzeug hat mich dann auch während der Grundausbildung brav jedes Wochenende von zu Hause zu den Jungs von "Y-Travel" in die Lüneburger Heide gebracht. Mit dem Wechsel an den Heimatstandort ging dann auch ein Fahrzeugwechsel einher. Einmal mehr sollte es ein Ford sein und wieder fiel die Wahl auf ein Coupé der Taunus-Baureihe.

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... "Lila", der letzte Versuch

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Auto neu, aber irgendwie doch der alte Wagen, denn technisch war ich wieder beim ersten Coupé gelandet. Ich muß sagen, damals fand ich die Farbe "aubergine" Klasse. Und mit den goldfarbenen "Ford"-Schriftzügen und den schwarz-goldenen JPS-Signets sah der Wagen gar nicht so schlecht aus.

Es war die Zeit des CB-Funks und so wurde der Heckdeckel zunächst seiner breiten Zierleiste beraubt, um dann mittig das Loch für den Antennenfuß der DV-27 zu platzieren. Die vorhandenen Löcher für die Halterung der Leiste wurden mit JPS-Schriftzügen überklebt. Später kam noch eine "schwangere Stricknadel", an der Regenrinne fahrerseitig befestigt, hinzu.

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... der erste Ford Capri

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Auch die Taunus-Ära ging irgendwann zu Ende und es wurde Zeit für ein anderes Fahrzeug. Der Hersteller aber blieb. Ford Capri II hieß der Neue. Zu mir gekommen ohne jegliches sportliches Zubehör, aber mit "Agrarhaken". Also zuerst mal Frontspoiler und Heckspoiler nachgerüstet, bevor die Komplettierung der Rundinstrumente im Inneren in Angriff genommen wurde. Ich war halt von der Mittelkonsole im Taunus etwas verwöhnt.

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... nun ein "S"-Modell

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So, nun war aber mal Schluß mit der ewigen Bastelei. Ein Auto ohne "Bastelpotential" mußte her. Gefunden wurde es in der Serie III des Capri, diesmal die Ausstattungsvariante "S". Der blieb nun so, wie er war. Jedenfalls vorerst. Ein von innen verstellbarer Außenspiegel auf der Beifahrerseite mußte doch noch her.

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... der erste "S"-Unfall

An einem schönen Sonnentag im Düsseldorfer Süden unterwegs. Vierspurige Schnellstraße mit Wartestreifen in der Mitte. Als Linksabbieger die erste Richtungsfahrbahn überquert und auf dem Wartestreifen angehalten. Nachfolgender VW-Käfer leider nicht. Ergebnis siehe unten. *Grrrrr*

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... der zweite "S"-Unfall

Wieder mal ein schöner Herbsttag und auf dem Weg vom Kunden im Hochsauerland nach Hause. In einer Kurve auf den grünbewachsenen Randstreifen gekommen und den Wagen fast noch abgefangen, aber da war dann der Ford Escort im Gegenverkehr.

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... der letze "S"

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Und irgendwie wieder mal Glück gehabt. Der Wagen wurde zu einem lokalen Ford-Händler im HSK abgeschleppt, der gerade einen "S"-Capri 3.0 auf dem Hof stehen hatte. Zusätzlich rote Schroth-Hosenträgergurte und ein Glas-Hubdach.

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... endlich Audi

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Nun gab es bei uns auch den einen oder anderen VAG-Händler und am Wochenende war meist "Autogucken" angesagt. Und eines Tages war es soweit: Da stand er, ein Traum in schwarz mit rotem Interieur, Vorführwagen der Audi AG, knapp elf Monate alt aber preislich nicht gerade ein Schnapper. Drei Tage Nachdenken und Überlegen war angesagt, dann stand fest: Der soll es sein. Mein erster Audi, ein Coupé quattro.

Endlich ein Wagen ohne "Bastelpotential" und einer für mich ausreichenden Ausstattung (nachdem Nebelscheinwerfer nachgerüstet wurden). Er hat mich über mehrere Jahre immer problemlos von A nach B gebracht. Nach 280.000 km und einem drohenden Fahrverbot wegen Kat-Losigkeit trennten sich unsere Wege. Wie ich heute weiß, eine Fehlentscheidung, aber damals galten andere Regeln.

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... Audi die Zweite

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Der nächste Wagen sollte nicht wieder wegen des fehlenden Katalysators sein "Aus" bekommen. Zudem gab es in der Zwischenzeit schon einen Nachfolger vom Typ 85, den Typ 89. Eine dem cw-Wert geopferte Karosserieform mit breiter Pommes-Theke (aka Heckspoiler) am hinteren Ende. Zum Einsatz kam diesmal ein Coupé 20V in pantheroschwarzmetallic.

Auch hier gabs nichts zu Basteln und so war nach 260.000 km und ein paar Jahren weiter das Ende der Beziehung erreicht. Nun sollte etwas Ähnliches her. Die Auswahl fiel auf ein schwarzes S2-Coupé. Der Kaufvertrag war schon fast unterschrieben, als die Frage nach den Versicherungsbeiträgen aufkam. *Klonk* Mehr als das Doppelte sollte der Neue kosten! Und wofür? Im Grunde saß ich doch im selben Auto, hatte dasselbe Interieuer um mich rum, nur vorne waren etwa 60 Pferde mehr zu unterhalten. Nee, das konnte nicht sein! Ergo freundlich aber bestimmt den Kaufvertrag storniert. Weitersuchen war angesagt.

... Audi C4/S4-Limousine

In der Nachbarstadt gab es einen Händler, der neben einem Außengelände auch eine Verkaufshalle für Gebrauchte hatte. Sonntags war freies Schauen. Also nix wie hin. Da stand ein schöner Audi 100, Modell C4/S4, eine Limousine, Farbe indigoblauperleffekt. Ich erinnerte mich an den Typ aus der Cracker-Werbung: "Nein, ich bin eigentlich kein Cracker-Fan, aber diese hier....". Eigentlich bin ich ja eher der Coupé-Fan, was sollte ich mit einer "Familienkutsche"? Nein, das ist kein Fahrzeug für mich ... wirklich nicht? Ein Blick auf die Kostenseite erleichterte mir die Entscheidung: versicherungstechnisch war die Limousine von den Beiträgen her günstiger im Unterhalt als das aktuelle Coupé. OK, ab jetzt war ich Fahrer einer Familienkutsche.

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Danach verlief eigentlich alles in ganz ruhigem Fahrwasser. Keine besonderen Vorkommnisse, bis .... ja bis das folgende Fahrzeug in mein Leben trat.